Über See
- Jezero Milada
- 29. Juli 2014
- Ing. Barbora Džuganová
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Am 15. 6. 2001wurde die Flutung der Restgrube des Tagebaus Chabařovice, des künftigen Sees Milada, begonnen, als eine umfangreiche hydrische Rekultivierung, gewährleistet durch den Staatsbetrieb Palivový kombinát Ústí im Rahmen der Revitalisierung des durch die Bergbautätigkeit vom PKÚ, s. p. betroffenen Gebietes. Das Anfüllen fing mittels der ehemaligen Löschwasserleitung Js 300 aus dem Wasserbecken Kateřina an. Die Hauptquelle der Wasserzuleitung aus dem Becken Kateřina in den See war der rekonstruierte Zalužanský Bach (Senselner Bach), fließend über das Senselner Becken und weiterhin über das Anlassgefluder zum See. Im August 2008 kam es zur Änderung des Systems beim Seeanfüllen. Im Abschnitt von dem Senselner Becken wurde ein neues Gefluder gebaut, führend zum gegeneutrophen Becken, und aus diesem Becken überfloss das Wasser durch den Graben „N“ in den See. Die weitere Wasserquelle zum Anfüllen war das Überlaufbohrloch im Nordteil des Sees. Am 8. 8. 2010 wurde die Flutung des Sees Chabařovice mit Erreichen des geplanten Betriebswasserspiegels auf der Kote 145,7 m. ü. M. vollendet.
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Aus der Geschichte der Kohlenförderung im Seegebiet Milada
Die Besonderheit der geschichtlichen Entwicklung des Aussig-Karbitzer Gebietes widerspiegelt sich hauptsächlich darin, dass es eine erhebliche Zersplitterung des Bergbaubesitztums gab. Im 19. Jahrhundert wurde intensiv in kleinen Gruben gefördert, nur die Gesellschaften mit Großkapital konnten großflächige systematisierte Kohlenförderung gewährleisten. Vor dem 2. Weltkrieg förderte man im Aussig-Teplitzer Gebiet in ca. 10 Braunkohlengruben. Die Kohle wurde in der Form des Untertagebaus gefördert, der Tagebau wurde bloß in den Randteilen der Kohlenlagerstätte betrieben, wo sich das Flöz seicht befand.
Nach einer teilweisen Stilllegung des Untertagebaus in den 60. Jahren fing an, durch die Auswirkung von günstigen geologischen Bedingungen, sich die Tagebaugewinnung der Braunkohle durchzusetzen.
Ein bedeutender Meilenstein in der Gebietsentwicklung war das Jahr 1977, als der Tagebau im Tagebauwerk Chabařovice eröffnet wurde. Es wurdeeine umfangreiche Änderung des Abbauraumes durch die Verteilung und der nachfolgenden Vereinigung von Grundstücken in den endgültigen Abbauraum Chabařovice durchgeführt. Der Hauptgrund für den Aufschluss des Bergwerkes Chabařovice und die Prioritätsaufgabe der Kohlenförderung war vor allem die Notwendigkeit der Sicherstellung der Versorgung des Druckgaswerkes Úžín und der Heizkraftanlage Trmice mit der Kohle von verlangter Qualität.
Der Kohlenüberschuss wurde mit Eisenbahnwagen der ČSD (Tschechoslowakische Staatsbahnen) zu anderen Abnehmern und in andere Heizkraftwerke in der Tschechischen Republik transportiert, wo er deponiert wurde, und woraus eine Notfallreserve in der Zeit von Inversionswetterlagen entstand. Die Kohle aus Chabařovice entsprach, für ihren konkurrenzlosen niedrigsten Schwefelgehalt in der Tschechischen Republik (0,35%), sowohl auch anderen Karzinogenen, am besten den Bedingungen für die Minimalisierung der Umweltbelastung gerade in der Zeit von Inversionswetterlagen.
Während der Zeit der Kohlenförderung im Bergwerk Chabařovice wurden insgesamt 61,5 Mio. Tonnen der schwefelarmen hochwertigen Braunkohle, 9,3 Mio m3 der Mittelmasse und 256,1 Mio. m3 des Abraumgutes ausgefördert.
Die Förderung im Kohlentagebau komplizierten an manchen Stellen die Lagerstätten, gestört durch die Untertagegewinnung, und die nicht eingestürzten Grubenräume, was eine Gefahr für Entstehung von Feuerbrand, Brühung, Einbruch u.a. darstellte.
Der Kohlentagebau schritt dann fort, bis zum J. 1991, als es durch den Beschluss der Regierung der ČR über das Stilllegen des Bergwerkes entschieden wurde.
Bei der schrittweisen Stilllegung der Kohlenförderung und des Abräumens blieb auch weiterhin die Frage der Liquidierung der Restgrube bestehen, wobei es im Grunde genommen zwei Varianten offen waren: eine nasse und eine trockene. Anhand der Verhandlung des „Verbandes für die Revitalisierung des Gebietes, betroffen durch die Förderung des Bergwerkes Chabařovice“ wurde die nasse Variante abgestimmt. Die Auswahl dieser Variante wurde nicht nur durch die Notwendigkeit des Aufbaus eines fehlenden Erholungsgebietes, für die Einwohner der Stadt Ústí nad Labem und der benachbarten Gemeinden im durch die langzeitige Bergbautätigkeit verwüsteten Gebiet, sondern auch durch unverhältnismäßig hohe Kosten beeinflusst, was erforderlich gewesen wäre für das Zuschütten der Grube bis auf die Ebene des ursprünglichen Terrains auszulegen.
Durch den Beschluss des Umweltministeriums der ČR im April 1999 (aktualisiert im Juli 2004) wurde das Generell der Rekultivierungen zur Vollendung der komplexen Revitalisierung des Gebietes betroffen durch die Bergbautätigkeit der PKÚ, s. p. bewilligt, laut dessen im Rahmen der Verwischung der Auswirkung der Bergbautätigkeit im Gebiet des ehemaligen Braunkohlentagebauwerkes Chabařovice der Betrieb Palivový kombinát Ústí, s. p. die Sanierungs- und Rekultivierungsarbeiten durchführt.